Das IZÄB

Das IZÄB soll die ästhetische Dimension von Bildung zum Gegenstand von Forschung und Lehre erheben. Durch gemeinsame Vorhaben sollen die Möglichkeiten ästhetischer Bildung als spezifische Modi der Weltwahrnehmung, des Umgangs mit Anderen und der Persönlichkeitsentwicklung erforscht werden. Dazu werden Prozesse ästhetischer Wahrnehmung, Gestaltung und ästhetischen Urteilens in Kooperation verschiedener Fächer unterschiedlicher Fakultäten untersucht. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Förderung der ästhetischen Bildung in der Praxis.

Ästhetische Wahrnehmung, Erfahrung und Praxis stellen Weltzugänge sui generis dar, die sich von naturwissenschaftlich-technischen, hermeneutisch-geschichtlichen, strategischen und diskursiv-normativen Weltzugängen unterscheiden. Alle öffentlichen und privaten Handlungsfelder, sozialen Gruppen und soziokulturellen Milieus, die Entwicklung und Darstellung von Identität, die Erfahrung des Eigenen und Fremden, die Artikulation und kulturelle Ausgestaltung existentieller Lebenserfahrungen, der Lebensalltag und dessen Transzendenz sind auf grundlegende Weise durch ästhetische Prozesse bestimmt.

Die Erforschung Ästhetischer Prozesse und ihrer bildenden Wirkungen kann nur im interdisziplinären Zusammenwirken verschiedener Fächer gelingen. Dazu bestehen an der Universität Erlangen-Nürnberg personell gute Voraussetzungen. Bislang fehlen allerdings für die nötige Vernetzung die strukturellen Bedingungen. So konnte sich bislang kein dauerhafter Diskurs zu den Fragen ästhetischer Bildung etablieren. Angesichts mancher Engführungen der Bildungsdebatte (auch im Hinblick auf die Hochschulbildung) zugunsten technisch-ökonomischer Rationalitäten ist die interdisziplinäre Arbeit an Fragestellungen ästhetischer Bildung ein dringliches Desiderat. Die vorhandenen Ressourcen können im IZÄB vernetzt werden; dadurch können die bislang unverbundenen Diskurse zur ästhetischen Bildung fokussiert werden und nachhaltige Synergieeffekte für Forschung und Lehre der Teilnehmenden entstehen.